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Mut und Weitsicht

Mut und Weitsicht

Zum Spatenstich für den Glasfaserausbau im Landkreis kommt Minister Thomas Strobl

 

Voller Elan für den Breitband-Ausbau in Baden-Württemberg: Innenminister Thomas Strobl, der auch zuständig ist für die Digitalisierung, sieht das Land auf einem guten Weg. Emil Buschle, Erster Bürgermeister der Stadt Tuttlingen, Frank Baur, Geschäftsführer der BIT, und Christiane Reich vom Ingenieursbüro SBK, (hinten von links) hören zu.

 

EMMINGEN-LIPTINGEN / IMMENDINGEN / TUTTLINGEN – Im Landkreis Tuttlingen wird schon an einigen Stellen, unter anderem in Immendingen und Emmingen-Liptingen, Glasfaser verlegt. Den üblichen Spatenstich hat die Breitbandinitiative Landkreis Tuttlingen (BIT) am Mittwoch auf dem Witthoh nachgeholt – bei denkbar schlechtem Wetter, dafür mit hohem Besuch. Thomas Strobl, Minister für Inneres, Digitalisierung und Migration war eigens aus Stuttgart angereist.

 

Schnelles Internet sei heute genauso wichtig wie ein Strom- oder Wasseranschluss, sagte Strobl. Dies gelte im Technologieland BadenWürttemberg, das einen großen Teil der deutschen Weltmarktführer aus vielen Branchen beherberge, ganz besonders. Und die „Hidden Champions“, die versteckten Sieger, säßen oft eben nicht in den Großstädten, sondern im ländlichen Raum. Der Landkreis Tuttlingen sei ein Paradebeispiel dafür. Die Landesregierung habe sich deshalb vom ersten Tag an die Digitalisierung als Schwerpunkt gesetzt, habe sie in einem Ministerium gebündelt, habe ressortübergreifend eine Strategie ausgearbeitet und mittlerweile deutlich mehr Geld in die Hand genommen, als versprochen. Statt der 335 Millionen Euro, von denen einst die Rede war, werde man eine Milliarde Euro in den Glasfaserausbau investieren, berichtete Strobl von einem Gespräch mit Finanzministerin Edith Sitzmann. Es fehle nur noch die Zustimmung des Landtages. Um das Ziel zu erreichen, alle Haushalte mit schnellem Internet zu versorgen, seien auch unkonventionelle Ideen erlaubt, etwa die, Glasfaser durch Abwasserkanäle zu verlegen. „Das macht dem Fernsehprogramm nichts, was drumherum schwimmt“, sagte er.

 

Mit dem kommunalen Glasfaserausbau hätten Landkreis und Kommunen Weitsicht und Mut bewiesen, sagte Michael Guse, der Wirtschaftsdezernent des Landkreises, der Landrat Stefan Bär vertrat. Man begebe sich in einen Wettbewerb mit professionellen Anbietern, die deutlich bessere Karten hätten.

 

Dass der Wettbewerb in vollem Gange ist, bestätigte Emil Buschle, Erster Bürgermeister von Tuttlingen. Viele private Anbieter, die früher eine Versorgung der Region abgelehnt hätten, träten plötzlich wieder als Konkurrenten an. Im Landkreis sei man sich aber sicher, „insgesamt das bessere Paket anzubieten“, sagte Guse. Mit der NetCom Baden-Württemberg habe man einen „leistungsfähigen Betreiber des Glasfasernetzes“gefunden, der sein Geschäft verstehe. Dass der Breitbandausbau für die Kommunen neben einer Riesenchance auch eine Riesenherausforderung sei, sagte Joachim Löffler, der Bürgermeister von Emmingen-Liptingen. Etwa zehn Millionen Euro werde seine Gemeinde in den kommenden drei Jahren investieren.